Ted Grant und Andrew Scott

Die permanente Revolution in Indien und die Aufgaben der britischen Arbeiterklasse


Geschrieben: Frühjahr 1942, erschienen in Workers International News, 5. Jahrgang, Doppelnummer 3 & 4 (Frühjahr 1942), S. 1-23
Übersetzung: Wolfram Klein
HTML: Maarten Vanheuverswyn


Wie ein nach jahrhundertelangem Schlaf erwachender Riese räkelt sich Indien. Der Blick der ganzen Welt wendet sich von Europa, einem Kontinent, der gerade durch den Faschismus in Ketten gelegt wurde, auf Indien, einem Subkontinent, der zwei Jahrhunderte lang die Ketten des demokratischen Imperialismus erlitten hat.

Mit dem Vormarsch des japanischen Imperialismus, mit der Betäubung und halben Lähmung des britischen Imperialismus, mit der bis in die tiefsten schichten gehenden Bewegung der indischen Massen, stellen sich der Menschheit mächtige Fragen, die sie auf die eine oder andere Weise lösen muss - und ohne Verzögerung.

Besonders für die britischen ArbeiterInnen ist die Freiheit Indiens keine leere Abstraktion. Sie ist eng mit ihren eigenen Problemen und besonders den durch den Krieg aufgeworfenen Problemen verbunden.

Die Massen der ArbeiterInnen haben die herrschende Klasse im Krieg unterstützt, weil sie glauben, er werde für die Freiheit der unterdrückten Völker auf der ganzen Welt und für die „vier Freiheiten“ [Rede-, Religionsfreiheit, Freiheit von Mangel und von Furcht] geführt. Die britischen ArbeiterInnen sind in der Vergangenheit mit der Illusion gut gefahren, die britische Herrschaft sei Indien zu dessen eigenem Wohl aufgezwungen worden. Aber heute beginnen sie zu erkennen, dass das indische Volk die Briten nicht als Befreier, sondern als feindliche Invasoren und Unterdrücker betrachtet.

In Birma und Malaya demonstrierten die Massen durch ihre Gleichgültigkeit und Apathie, dass sie nicht zwischen den Japanern und Briten unterschieden. Für sie war der Kampf einer zwischen zwei Konkurrenten um die Frage, wer sie beherrschen kann.

De ganze Kolonialpolitik des britischen Imperialismus wurde von Sir William Joynson-Hicks zusammengefasst:

„Wir haben Indien nicht zum Wohle der Inder erobert. Ich weiß, dass auf Missionarsversammlungen gesagt wird, dass wir Indien erobert haben, um das Niveau der Inder zu heben. Das ist Heuchelei. Wir haben Indien durch das Schwert erobert und werden es durch das Schwert halten … wir halten es als den besten Absatzmarkt für britische Waren.“

Das ist seit eh und je die Politik des britischen Imperialismus in seinem Kolonialreich. Indien und China stellen zusammen mit dem Rest Asiens die reichste Beute im Kampf für die Umverteilung der Welt dar, der jetzt auf dem Weltschlachtfeld geführt wird. Der einzige Unterschied heute ist, dass das britische Schwert seine scharfe klinge verloren hat, dass es rostig geworden ist, und die Bourgeoisie aus diesem Grund gezwungen war zu anderen Methoden zu greifen - leeren Versprechungen, betrügerischen „Zugeständnissen“, „nationaler Unabhängigkeit“ - die natürlich alle irgendwann später umgesetzt werden sollen.

Premierminister Winston Churchill hat immer eine konsequente Politik gegenüber Indien gehabt. Selbst als in der Vergangenheit die Tories bereit waren, den indischen Kapitalisten kleinere Zugeständnisse zu machen, stand Churchill für die Politik extremer Opposition gegen alle Zugeständnisse an die indische Bourgeoisie und den Kongress. Die bloße Möglichkeit eines unabhängigen Indiens entlockte ihm die Prophezeiung, dass es zu „Anarchie“ und dem „stumpfsinnigen Brüllen oder Schreien von Blutvergießen und Verwirrung“ führen werde. Dass er seine Politik nicht änderte, nachdem er Premierminister wurde, wird dadurch bezeugt, dass im Juli 1941 12.129 InderInnen aus politischen Gründen im Gefängnis waren, einschließlich 28 Ex-Ministern und 290 Mitgliedern der Provinzparlamente. Heute schmachten die große Mehrheit von ihnen, besonders die, die für völlige und bedingungslose Freiheit des indischen Volkes stehen, immer noch in britischen Gefängnissen.

Wenn die InderInnen ihre Unabhängigkeit oder auch nur ein gewisses Maß an Kontrolle gewinnen, wird der Palast des Kolonialreichs zusammenbrechen. In den Augen der britischen herrschenden Klasse wird sich der Weg der „Anarchie“, das heißt der Weg zur sozialistischen Revolution, öffnen. Was würde die Niederlage der Achsenmächte nützen, wenn sie die sichere Zerstörung nicht nur des britischen, sondern des Weltimperialismus bedeuten würde? Denn die Rückwirkungen von Indiens Freiheit wären nicht auf die Grenzen Indiens beschränkt.

Die britische Kapitalistenklasse würde lieber Indien an die Japaner verlieren als ihm Unabhängigkeit geben, aus der Überlegung, dass sie es mit der Hilfe Amerikas und um den Preis zahlloser britischer und amerikanischer Soldaten wiedererobern würde, selbst wenn es viele Jahre blutigen Gemetzels kosten würde. Die Nähe zwischen den Imperialisten von Japan und Britannien wurde beredt beim Fall von Singapur demonstriert, als die Briten sorgfältig ihre Übereinkunft mit Japan buchstabengetreu erfüllten, bis zur japanischen Übernahme mit britischen Bajonetten „Recht und Ordnung“ aufrechtzuerhalten. Diese Vorsicht, dass nicht die Massen das Schicksal in die eigene Hand nehmen, hat in der Politik des Imperialismus Vorrang - selbst in seiner kritischsten Stunde.

Die Politik des Teile und Herrsche

Die Farce eines „Kriegs für Freiheit“, während Hunderte Millionen in Ketten sind, wird schnell für die Arbeiterklasse sichtbar. In ihren Argumenten betont die Bourgeoisie den „Mangel an Ruhe“ innerhalb Indiens, die „Uneinigkeit“ des indischen Volks. Aber das sogenannte Problem der indischen „Unordnung“ ist in Wirklichkeit ein Geschöpf des britischen Imperialismus - sie wurde bewusst genährt, um durch seine alte Teile-und-Herrsche-Politik die indischen Massen im Griff zu behalten.

In dieser Politik sind die kommunalen Organisationen, die die direkten Agenten des britischen Imperialismus sind und von ihm bezahlt und subventioniert werden, eine der Hauptwaffen im Arsenal der Briten. Dies sind die „Minderheiten“, für die die Kapitalistenklasse und ihre Lakaien, die Labour-Führer, bei ihren Verhandlungen so viel Sorge zur Schau stellen. Die wichtigste dieser Organisationen ist die Moslemliga, die in Wirklichkeit nur von einem kleinen Teil der MoslemInnen unterstützt wird. Bei den Wahlen 1937 bekam die Moslemliga nur 4,6 Prozent der moslemischen Stimmen - 321.772 von 7.319.445 Stimmen. Von den 80 Millionen MoslemInnen sind 20 Prozent SchiitInnen, die ihre eigene Organisation haben, sich von der Moslemliga abgewandt haben und den Kongress unterstützen. Die Momins, die etwa 45 Millionen zählen, weisen den Anspruch der Moslemliga auch zurück, die MoslemInnen zu unterstützen, und unterstützen die Forderung nach einer Verfassunggebenden Versammlung. In der Nordwestgrenzprovinz, die eine große Mehrheit von MoslemInnen hat - wurde der Kongress mit großer Mehrheit wiedergewählt.

Die Hindu Mahasabha - ein weiteres Werkzeug der britischen Imperialisten - ist der Vertreter des reichsten Teils der Bevölkerung und kleidet sich in den reaktionären Deckmantel rigider Hindu-Orthodoxie, um davon abzulenken. Sie dient als Ergänzung zur Reaktion der Moslemliga.

Ein Beispiel für die gezielte Politik der Nährung von Spaltungen in der indischen Gesellschaft, die von den Imperialisten als das „Hindu-Moslem-Problem“ beschrieben werden, liefert ein Streik in einer Zuckerfabrik in Bihar 1939. Der Streik wurde dadurch verursacht, dass das Management eine Forderung der ArbeiterInnen nach einem Urlaubstag nur den hinduistischen Beschäftigten gewährten. Das Ziel war natürlich die Spaltung der ArbeiterInnen entlang kommunaler Linien. Aber sowohl Hindus als auch Moslems antworteten auf diese Provokation durch einen gemeinsamen Streik. Sie gewannen den Streik.

Cripps „Horror“ angesichts der Idee von dem, was er die „Diktatur“ einer vom Kongress vertretenen überwältigenden Mehrheit über die „unbeschützten Minderheiten“ nennt, kann man als das erkennen, was es ist. Es ist Horror vor der Aussicht, dass der britische Kapitalismus die Kontrolle verliert, indem die niedergehenden und überlebten indischen Fürsten und privilegierten Minderheiten ihren Halt unter den unterdrückten Massen verlieren. Sein Protest im Namen der „Demokratie“ ist in Wirklichkeit im Namen einer Oligarchie von 250.000 britischen Kapitalisten und ihren Lakaien, die über das Schicksal von 400 Millionen Menschen bestimmen.

Die Armeen Japans pochen an die Tore Indiens und die Gärung wächst nicht nur in Indien sondern auch unter der britischen Arbeiterklasse. Deshalb war die britische Kapitalistenklasse gezwungen, eine Politik sogenannter „Zugeständnisse“ zu heucheln. Als Zeichen ihrer „Aufrichtigkeit“ schickten sie Sir Stafford Cripps, einen linken Labour-Vertreter mit dem Ruf eines „Freunds Indiens“, der „Freiheit“ versprach, aber nach dem Krieg. Nachdem er mit leeren Händen zurückkehrte, gab Cripps das Scheitern des Plans zu, die begeisterte Unterstützung der InderInnen für die britischen Kriegsbemühungen gegen Japan zu gewinnen. Bevor wir die grundlegenden Grunde für das Scheitern seiner Mission behandeln, wollen wir die epochemachenden Vorschläge untersuchen, mit denen diese Taube von der Arche Noah der Downing Street ausgeflogen war.

Auch während dem letzten Krieg war Indien der „Dominion-Status“ [=innere Selbstregierung] versprochen worden. Aber nachdem die Krise vorbei war, entdeckte man, dass die politischen Bedingungen nicht genügend „ruhig“ seien und das indische Volk nicht genügend „reif“ sei, um das sofort zu erhalten. Seit dem Versprechen sind fast 25 Jahre vergangen. Und erneut, nachdem wir mitten im Zweiten Weltkrieg sind und er für die Briten nicht so gut läuft, werden die alten Versprechen für „nach dem Krieg“ mit Crippsscher Tünche wieder aufgelegt. Es ist offensichtlich, dass Versprechungen dieser Art nach der Erfahrung mit den britischen Methoden der letzten drei Jahrhunderte, die Massen völlig gleichgültig lassen.

Wenn die Imperialisten Indien ehrlich Freiheit gewähren wollten, würden sie es jetzt machen. Wenn Freiheit nach dem Krieg gewährt werden kann, warum nicht jetzt? Die Antwort darauf liegt in dem Manifest unserer indischen GenossInnen, das in dieser Broschüre nachgedruckt wird [siehe folgender Text]. Wirkliche Unabhängigkeit für Indien bedeutet vor allem Agrarrevolution - Land für die BäuerInnen, Säuberung Indiens von den barbarischen Überbleibseln des Feudalismus, die die Fürsten und Großgrundbesitzer vertreten.

Die Farce der Repräsentativregierung

Es wird vorgeschlagen dass das zu wählende Gremium, das die Verfassung machen soll, ein Kolleg der Provinzparlamente sein soll, in denen nicht einer von zehn InderInnen Wahlrecht hat und nur die bessergestellten Schichten Wahlrecht haben. Solch eine Versammlung wäre gelinde gesagt völlig unrepräsentativ. Obendrein sollen die Fürsten der indischen Fürstenstaaten ein Drittel der Mitglieder des Wahlkollegs ernennen. Diese Fürsten, die über 25 Prozent der Bevölkerung herrschen, setzen ihre korrupte und despotische Herrschaft nur durch die direkte Hilfe der britischen Bajonette fort. Die 90 Millionen Menschen unter der Herrschaft der Fürsten sollen keine Stimme haben, sondern von diesen Despoten „vertreten“ werden. Immer wieder wurden Aufstände in diesem oder jenem Fürstenstaat durch das Eingreifen von Truppen aus Britisch-Indien brutal unterdrückt. Ohne die Unterstützung des britischen Imperialismus könnten die Fürsten - diese überflüssigen und verkalkten Überbleibsel eines vergangenen Ära von asiatischem Feudalismus - nicht länger als 24 Stunden überleben und weiterhin die BäuerInnen unterdrücken.

Die Vertreter in den Provinzparlamenten werden nicht auf der Grundlage eines gewöhnlichen Wahlrechts gewählt, sondern sind künstlich in Gemeinden der Moslems, Sikhs, Brahmanen etc. geteilt. Sie sind so noch weniger repräsentativ, weil die Aufteilung der Vertreter unter die verschiedenen Religionsgemeinschaften (besonders Hindus und Moslems) nicht dem Verhältnis in der Bevölkerung entspricht. Durch die Teilung der Gemeinden in Klassen - Arbeiter, Bauern, Grundbesitzer, Händler etc. wird die Vertretung der Masse des indischen Volkes völlig irreal.

De britische Imperialismus kann durch die Manipulation seiner Agenten Störung und Uneinigkeit in Indien fördern.

Es war die bewusste Absicht der britischen Regierung, die versprochene Verfassung zu entwerfen, um blutige Konflikte und blutigen Bürgerkrieg zu provozieren. Der britische Radsch [engl. Raj, Herrschaft] würde dann eingreifen und verkünden, dass nur Britannien den Frieden zwischen den einander bekriegenden Fraktionen halten und die „Ordnung aufrechterhalten“ könne. Dem ganzen Plan liegt die Grundannahme zugrunde, dass die wirkliche Macht durch das Weiterbestehen seines Vetorechts in den Händen des Vizekönigs bleiben würde. Die Farce der „Repräsentativregierung“ zeigte sich in der Vergangenheit, wo Provinzregierungen Maßnahmen beschlossen, mit denen er nicht einverstanden war ... er legte einfach sein Veto ein! Obendrein muss man darauf hinweisen, dass die Provinzregierungen mit dem Ausbruch des Krieges zu funktionieren aufhörten und die Kontrolle offen zum Vizekönig und seinen Rat zurückkehrte.

Die Briten würden die Streitkräfte kontrollieren

Wenn man die Masse des Wortmülls, mit dem die britischen Herrscher ihre wirklichen Ziele und Absichten verbergen, beiseite schiebt, kann man klar beobachten, dass alle Macht - die entscheidende Macht, Kontrolle über Waffen und Streitkräfte - in den Händen des britischen Imperialismus bleiben soll.

Wenn den 400 Millionen indischen ArbeiterInnen und BäuerInnen ihre Freiheit gegeben würde und sie mit Waffen und Material versorgt würden, wäre es nicht notwendig, einen einzigen britischen Soldaten in den Fernen Osten zu schicken, um sich der Drohung der japanischen Invasion entgegenzustellen. Indien könnte eine unerschöpfliche Armee von 50 Millionen liefern. Aber die Briten wagen es nicht, ihre SklavInnen zu bewaffnen, genauso wenig wie sie es in Birma, Malaya und auf Java wagten. Ganz im Gegenteil wurden im Verlauf des Krieges Gesetze verabschiedet, die in Indien verbieten: „illegales Exerzieren mit oder ohne Waffen und das Tragen von inoffiziellen Uniformen, die militärischen oder anderen offiziellen Uniformen farblich ähneln durch nichtoffizielle Freiwilligenorganisationen.“

Kontrolle war die Frage, um die sich die Diskussionen drehten. Unter Druck stimmten die Briten der Ernennung eines indischen Verteidigungsministers zu, aber er hatte nicht die Macht, die Politik oder Strategie zu bestimmen; alle Entscheidungen blieben letztlich in den Händen des Oberkommandierenden - der wie General Wavell von den Briten ernannt wird.

„Während der kritischen Periode, vor der Indien jetzt steht, und bis die neue Verfassung entworfen werden kann, muss die Regierung seiner Majestät unausweichlich die Verantwortung für Indien und seine Kontrolle und Leitung als Teil der Weltkriegsanstrengung behalten, aber die Aufgabe der vollen Organisierung der militärischen, moralischen und materiellen Ressourcen Indiens muss die Verantwortung der Regierung Indiens sein…“

Mit anderen Worten würde die Kontrolle bei den Briten bleiben während die Verantwortung auf den Schultern des Kongress liegen würde.

Letztlich liegt die ganze Macht bei denen, die die Streitkräfte kontrollieren. Lenin und vor ihm Marx und Engels wiesen darauf hin, dass dies der entscheidende Knackpunkt der Machtfrage ist. Die Briten haben nicht die geringste Absicht, ihren eisernen Griff zu lockern, indem sie die Kontrolle über die Streitkräfte preisgeben. Wann ist es in der Geschichte je passiert, dass die Kapitalisten freiwillig und ohne bitteren und gewaltsamen Kampf ihre Besitztümer aufgeben?

Wegen dieser entscheidenden Frage platzten die Gespräche. Der Kongress wollte zwar vor dem britischen Imperialismus kapitulieren, sehnte sich wenigstens nach einem Schein von Kontrolle, um seine AnhängerInnen zu täuschen, dass die Briten ihm ein paar wirkliche Zugeständnisse gemacht hätten. Sonst könnten sie erwarten, alle Unterstützung unter den indischen Massen zu verlieren. Die Kongresshaltung kann in den Worten von Herrn Radschagopalachari zusammengefasst werden:

„Gegenwärtig ist die Verteidigung praktisch die ganze Regierung, und wenn die Verteidigung streng [für die Briten] reserviert werden soll, wie Sir Stafford Cripps bisher wiederholt erklärt hat, haben die Führer des Volks das Gefühl, dass sie nicht hoffen können, die populäre Haltung der Gleichgültigkeit oder gar Feindseligkeit gegenüber den Briten zu überwinden.

Die Führer des Volks sollten in der Lage sein, den Massen ehrlich zuzurufen, dass der Krieg ein Volkskrieg und die Regierung eine Volksregierung ist.“

In diesen Zeilen ist der Grund enthalten, warum der Kongress zögerlich gezwungen war, den Plan zurückzuweisen.

Cripps wird vielleicht erneut auf seinen Botengang geschickt, diesmal mit einer das Gesicht rettenden Formel, die es den indischen Kapitalisten ermöglichen wird, so zu tun, als sie die Macht wirklich dem indischen Volk übergeben worden … während sie in Wirklichkeit in den Händen von Whitehall bleibt.

Trotz dem Scheitern der Verhandlungen appellierte Nehru im Namen des Kongresses, den äußersten Widerstand gegen den japanischen Vormarsch zu organisieren. Der Grund dafür ist der Glaube, dass sie unter der britischen Herrschaft einen größeren Teil der Pfründen aus der Ausbeutung des indischen Volkes kriegen werden als unter der japanischen. Sie verstehen, dass die schwache indischen Bourgeoisie nur mit der Hilfe der einen oder anderen großen imperialistischen Macht ihre Schmarotzerrolle in Indien beibehalten kann. Das Beispiel Chinas in den letzten paar Jahren dient ihnen als Warnung. Während der Einnahme der Mandschurei und Nordchinas leisteten sie keinen Widerstand gegen die japanischen Übergriffe. Erst als es klar wurde, dass die Japaner wie in Schanghai chinesische Fabriken zerstörten, die mit Japan konkurrierten, und die Maschinen als Metallschrott für die Rüstungsproduktion nach Japan schickten, waren sie gezwungen, Widerstand zu leisten.

Die japanischen Industriellen konkurrieren sehr eifrig mit denen Indiens. Die Angst um ihre Investitionen plus die Verbindungen mit dem britischen und amerikanischen Kapital zwingen den Kongress, die britischen und nicht die japanischen Ausbeuter zu wählen.

Hintergrund der gegenwärtigen Krise - die wirtschaftlichen Bedingungen der indischen Massen

Nach der Schätzung des gegenwärtigen Kriegsministers Sir James Grigg ist das Durchschnittseinkommen in ganz Indien 4£ 4 Schilling im Jahr. Das umfasst die märchenhaft reichen Maharadschas und die Millionen besitzenden Fabrikeigentümer. Aber selbst so beträgt es einen Schilling sechs Pence pro Woche oder etwas weniger als 3 Pence pro Tag. Das ist die Frucht von 200 Jahr britischem „Schutz“ Indiens. Der Lebensstandard der Massen ist sogar noch niedriger als zur Zeit der Ostindischen Gesellschaft.

Eine Vorstellung davon, was es für die indischen Massen bedeutet, mit so einem Einkommen zu leben, kann man aus folgendem Auszug aus einem Bericht zweier bürgerlicher indischen Ökonomen bekommen.

„Das durchschnittliche indische Einkommen ist gerade genug, zwei Drittel der Bevölkerung zu ernähren oder allen von drei benötigten Malzweiten zwei zu geben, vorausgesetzt, dass sie alle einverstanden sind, nackt zu gehen, das ganze Jahr im Freien zu leben, keine Unterhaltung oder Entspannung haben und nichts außer essen wollen und zwar das Einfachste, Gröbste und am wenigsten Nahrhafte.“

Die Wohnverhältnisse sind nicht besser als die Ernährung. Die Untersuchung des Arbeitsamtes Bombay über die Familieneinkommen der Arbeiterklasse fand, dass 97 Prozent der Arbeiterfamilien in Bombay in Einzimmerwohnungen lebten, wobei oft zwei und sogar bis zu acht Familien in einem Raum lebten. Ein Drittel der Bevölkerung lebte mit mehr als fünf Personen in einem Raum; 256.379 mit sechs bis neun Personen in einem Raum, 8,133 mit zehn bis 19 Personen in einem Raum, 15.490 lebten mit zwanzig Personen und mehr in einem Raum.

Unter der gütigen Aufsicht des britischen Imperialismus ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Indien von 24,75 Jahren 1921 auf 23 Jahre 1931 gesunken. Selbst V. Anstey, ein Autor, der mit dem Imperialismus sympathisiert, hat berechnet, dass drei von vier Todesfällen in Indien durch armutsbedingte Krankheiten verursacht werden. Der bengalische Chef der Gesundheitsbehörde erklärte in seinem Bericht für 1927-28, dass „die gegenwärtige Bauernschaft Bengalens einen Speisezettel hat, von dem nicht einmal Ratten mehr als fünf Wochen leben könnten.“ Analphabetismus, der 1911 94 Prozent der Bevölkerung betrug, war bis 1931 auf 92 Prozent gesenkt worden! Wahrlich eine große Errungenschaft und ein Zeugnis für den zivilisierenden Einfluss des britischen Imperialismus.

Diese paar Zahlen sollen den „Schrecken ohne Ende“ etwas andeuten, zu dem die Herrschaft des britischen Imperialismus ein Viertel der Weltbevölkerung verurteilt hat.

Das Agrarproblem

Den BäuerInnen wurde die Lebensgrundlage weggenommen. Sie wurden vom Land vertrieben und in die Stellung von Dorfproletariern gezwungen. Zwischen 1921 und 1931 nahm die Zahl der Landarbeiter von 21,7 Millionen auf 33,5 Millionen zu. Dies sind die elendsten und ärmsten Schichten in den Dörfern. Aber zu ihnen muss man mindestens weitere 50 Millionen addieren, denen der Ertrag ihres kleinen Landfetzen nur zum Hungern reicht und die das durch Arbeit für einen großen Grundherrn ergänzen müssen. Man kann aus einem Bericht über die Lage in der Präsidentschaft Bombay die Bodenfläche, die diese Millionen besitzen, und den Lebensstandard, den sie sich leisten können, ersehen. In diesem Gebiet bestehen 48 Prozent aller landwirtschaftlichen Besitztümer aus weniger als fünf Morgen (zwei Hektar) bebautem Land und diese 48 Prozent KleinbäuerInnen besitzen zusammen nur 2,4 Prozent des gesamten Landes. Manche Experten schätzen, dass diese zwei Klassen von landlosen und halb-landlosen BäuerInnen mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Dörfer bilden.

Die große Mehrheit der BäuerInnen leben in Schulden bei den Geldverleihern. Das Gesamteinkommen der Bauernschaft (dies schließt die reichen BäuerInnen ein) wurde auf 42 Rupien (2 £ 13 Schilling) im Jahr geschätzt. Davon gehen an Pacht und Steuern 20 Rupien ab. Wenn man dem die Zinsen an die Geldverleiher hinzufügt (die, wie man sich erinnern muss, 75 Prozent Zinsen nehmen), ist die gezahlte Summe mehr als zwei Drittel des Einkommens. Dies wurde durch eine Untersuchung bestätigt, die ein Kongressvertreter durchführte: „Von dem Nettogesamteinkommen gehen mehr als zwei Drittel aus dem Dorf raus in Form von Landeinkünften und indirekten Steuern, Zinsen und Pachten an Eigentümer außerhalb des Dorfes.“ Nachdem alle Geier ihren Anteil gekriegt haben, bleiben dem Bauern in Durchschnitt 13 Rupien im Jahr, das sind 19 Schilling.

Die BäuerInnen sind ständig verschuldet. Die zuvorkommenden Geldverleiher verlangen nur einen Anna pro Rupie im Monat - das sind 75 Prozent [im Jahr]! Die Gesamtschulden der Bauernschaft waren 1921 400 Millionen Pfund. 1937 waren sie auf 1.350 Millionen Pfund gestiegen. Dies bedeutet, dass im Durchschnitt jeder Bauer Schulden in Höhe von mindestens fünf Jahreseinkommen hat! Mit der Last der britischen Imperialisten plus der Geldverleiher plus der Grundherren wird die Sklaverei der Massen ständig größer.

Diese Zahlen stellen, wie Trotzki über ähnliche Statistiken im zaristischen Russland sagte „ein fertiges Programm für den Bauernkrieg dar.“ Der Unterschied ist, dass das Problem in Indien sogar noch intensiver als in Russland ist; die Armut, die Landlosigkeit der Bauernschaft ist noch schlimmer, die Abzüge und Auspressungen der Grundherren und Imperialisten noch größer. Man kann hinzufügen, dass die Verbindungen zwischen den Grundherren und der indischen Bourgeoisie noch fester sind als sie es in Russland waren. Dies diktiert den unausweichlichen Verrat der Organisationen der Bourgeoisie, von denen die Kongresspartei die größte Unterstützung hat, an der Bewegung gegen den Imperialismus.

Die Rolle des Kongress

Die Kongresspartei ist die Vertreterin der indischen Kapitalistenkasse. Aber sie hat die Unterstützung der überwältigenden Mehrheit des indischen Volkes - Hindus und Moslems, ArbeiterInnen und BäuerInnen - bei ihren Bestrebungen für nationale Befreiung vom britischen Imperialismus. Aber die Kapitalisten im Kongress ersehnen einen Kampf bis zum Ende gegen den britischen Radsch nicht wirklich.

Die Großkapitalisten in Indien, die den Kongress kontrollieren, sind durch viele Verbindungen mit den Imperialisten auf der einen Seite und den Großgrundbesitzern, Geldverleihern und Fürsten auf der anderen verbunden. Die Bankiers und Großkapitalisten entstammen der Großgrundbesitzerklasse und haben gleichzeitig Geld sowohl in Grund und Boden als auch Industrie investiert.

In den indischen Fürstenstaaten haben die Kapitalisten Investitionen, die sie mit den Fürsten verbinden und der britische Imperialismus hat entscheidenden Einfluss auf die Banken. Große Teile der Industrie werden in Indien gemeinsam von britischem und indischem Kapital kontrolliert. Die Finanzstruktur Indiens ist direkt mit der City von London verbunden. So mögen Großgrundbesitzer, Kapitalisten, Fürsten und Imperialisten zwar untereinander streiten, wie die aus den indischen ArbeiterInnen und BäuerInnen herausgepresste Beute aufgeteilt wird, aber sie stehen wie ein Mann gegen jeden Versuch, des indischen Volkes, diesem Mehrwert ins Gehege zu kommen.

In den Massenkämpfen gegen den britischen Imperialismus 1922 und 1929-31 wurde dafür der schlagende Beweis geliefert. Sobald die Bewegung drohte, die BäuerInnen in den Kampf zu führen, beeilte sich die Bourgeoisie durch den Kongress, vor dem britischen Imperialismus zu kapitulieren. Palme Dutt beschreibt in seinem Buch „India Today“, das während der letzten Phase der Komintern [während dem Hitler-Stalin-Pakt 1939-41] geschrieben wurde, als sie Britannien als den „reaktionärsten“ Imperialismus ansah, den Verrat des Kongress an der Massenbewegung:

„Zweifellos konnte auf ein Kommandowort des Kongresszentrums dieser Prozess (Verweigerung der Steuerzahlung; in Guntur wurden nicht einmal 5 Prozent eingetrieben) im ganzen Land losgetreten werden. Es hätte sich in eine allgemeine Verweigerung der Zahlung der Bodenerträge und Pachten verwandelt. Aber dieser Prozess hätte nicht nur das Wegfegen des Imperialismus, sondern auch des Großgrundbesitzes bedeutet. … Die Bardoli-Resolution wies … die örtlichen Kongresskomitees an, den Bauern die Zahlung der Bodensteuer und anderer Steuern an die Regierung zu befehlen … Das Arbeitskomitee wies Kongressaktivisten und Organisationen an, die Ryots (Bauern) zu informieren, dass Zurückhaltung der Pachtzahlungen an die Zamindare (Grundbesitzer) der Kongressresolution widerspreche und die besten Interessen des Landes verletze … Das Arbeitskomitee versicherte den Zamindaren, dass die Kongressbewegung keineswegs die Absicht hat, ihre legalen Rechte anzugreifen, und dass selbst da, wo die Ryots Beschwerden haben, das Komitee eine Lösung durch Aussprache untereinander und Schlichtung ersehnt.“

Hier können wir das Wesen des Verrats des Kongress am nationalen Kampf 1930-34 sehen: Furcht vor dem Wecken der aufgestauten Gefühle der BäuerInnen, die sich in einem Kampf nicht nur gegen die britische Regierung (dessen sichtbares Symbol der Steuereintreiber war) sondern auch gegen den einheimischen Ausbeuter entladen würden. Im Befreiungskampf würde der Bauer so wenig auf die feinen Unterschiede zwischen Großgrundbesitzern, Steuereintreibern und Geldverleihern achten, wie er auf die Unterscheidung zwischen dem anderen Ungeziefer, das ihn aussaugt - den Läusen, Fliegen und Wanzen - achtet.

Das Streben der BäuerInnen, sich von ihren schrecklichen Lasten zu befreien, hat auf dem Land zur Entwicklung von Kampforganen zur Führung dieser Bewegung geführt. Diese Organe waren die Bauernkomitees, die unabhängig vom bürgerlichen Nationalkongress entstanden sind. Die erste gesamtindische Bauernorganisation wurde 1936 gebildet - die All-India Kisan Sabha. 1939 betrug die Mitgliedschaft schon 800.000. In ihrem Programm war die Forderung nach völliger nationaler Unabhängigkeit und ein demokratischer Staat des indischen Volkes enthalten, was letztlich zur „ArbeiterInnen- und Bauernherrschaft“ führt.

Die Führung hat mangels einer anderen Perspektive diese unabhängigen Organisationen dem Kongress untergeordnet, obwohl sie zunehmend mit ihm kollidiert. Wenn die Bewegung nicht das Schicksal der Bauernbewegung in China erleiden soll, muss sie Führung im industriellen Proletariat finden. Diese Bauernkomitees, die schon ein Stadium erreicht haben, das die Organisation der russischen BäuerInnen vor der Revolution 1917 übertrifft, sind zweifellos ein Ausdruck des Drucks des ländlichen Proletariats. Morgen müssen sie verbunden mit Aktionskomitees der ArbeiterInnen in den Städten - das heißt: Sowjets - unausweichlich eine große Rolle bei der Mobilisierung des indischen Volkes im Freiheitskampf spielen. Unterordnung unter die Bourgeoisie würde unausweichlich eine Katastrophe bedeuten. Nur bei der Organisierung der BäuerInnen um ihre eigenen Komitees und in ihren eigenen Interessen in Zusammenarbeit mit der Führung der ArbeiterInnen in den Städten wird die Agrarrevolution erfolgreich durchgeführt werden. Subhas Bose, der radikale Kleinbürger auf dem linken Flügel des Kongress, ist jetzt, nachdem er daran verzweifelt ist, die Freiheit von den Briten zu erhalten, im Lager der Vergewaltiger des chinesischen Volkes gelandet - dem Lager des militärisch-feudalen japanischen Imperialismus. Wang Tsching Wei, der als der chinesische Bose beschrieben werden könnte, verriet die Massen auch und endete als Chef der Marionettenregierung Japans. Das ist eine große Lehre für die Sackgasse, in der sich nicht nur die Bourgeoisie, sondern auch das radikale Kleinbürgertum befinden. Diese Elemente müssen unausweichlich in dem einen oder anderen imperialistischen Lager enden, wenn sie es nicht schaffen, sich auf das fortschrittliche Programm der ArbeiterInnen- und Bauernregierung zu stützen.

Die Rolle des indischen Proletariats

Wegen der strengen Zensur sind Nachrichten von Kämpfen der indischen Arbeiterklasse selten. Aus einzelnen Berichten von Matrosen, die Indien besuchten, und indischen ArbeiterInnen ist es klar, dass es keine Unterbrechung des Klassenkampfes gegeben hat - eher eine Intensivierung.

Das schnelle Wachstum des Proletariats kann man daraus ersehen, dass zwischen 1921 und 1931 die Zahl der in Betrieben von mehr als zehn Beschäftigten arbeitenden ArbeiterInnen von 2,6 Millionen auf 3,5 Millionen stieg. In dem folgenden Jahrzehnt und besonders in den letzten zweieinhalb Jahren Krieg mit der starken Zunahme der Schwerindustrie für den Krieg, ist diese Zahl emporgeschnellt. Selbst wenn man den engsten Begriff von Proletariat verwendet, ist es heute viel größer als die fünf Millionen, die 1931 geschätzt wurden. Zu diesem Kern von wirklichen IndustriearbeiterInnen muss man etwa 20 Millionen Handwerks-ArbeiterInnen dazuzählen, die in Betrieben unter zehn Beschäftigten arbeiten. Diese sind lohnabhängig und stellen eine Reserve für die industrielle Arbeiterklasse dar. Sie werden der Führung des entscheidenden Teils des bewussten Proletariats folgen. Zusätzlich dazu gibt es das Landwirtschaftsproletariat, das jetzt auf etwa die halbe Bauernschaft geschätzt wird - das heißt: ungefähr 130 Millionen.

In den zehn größten Städten ist die Bevölkerung im letzten Jahrzehnt um 85 Prozent von 5.309.000 auf 8.183.000 angestiegen. Kalkutta hat seine Bevölkerung um 85 Prozent und Bombay um 28 Prozent gesteigert. Etwa ein Dutzend weitere Städte, die in dieser Zahl nicht enthalten sind, haben ihre Bevölkerung um fünfzig bis hundert Prozent vergrößert. Dieser gewaltige Anstieg in der Zahl des Proletariats steigert sein spezifisches Gewicht in der indischen Gesellschaft ungeheuer.

Aus den spärlichen Regierungsstatistiken, so voreingenommen und unvollständig sie sind, ist es trotzdem möglich, eine Vorstellung von der Dynamik der Ereignisse in Indien zu bekommen. In den letzten paar Jahren waren trotz der Zunahme der Industrie die einzigen Wirtschaftszweige, in denen es einen Rückgang gab Reis und Baumwollverarbeitung. Diese sind indische Wirtschaftszweige für den Verbrauch und daher ist ihr Niedergang ein Maß für die sich verschärfenden Bedingungen für die Massen. Ein Regierungsbericht, der diesen Niedergang bestätigt, hat eine Durchschnittsverschuldung der Arbeiterfamilien in der Höhe von vier Monatslöhnen geschätzt. Das war 1939, als die Wirkungen des Krieges gerade erst spürbar wurden.

Der ArbeiterInnen antworteten auf die Angriffe auf ihren Lebensstandard. Dieses Erwachen kann man aus Regierungsberichten der verschiedenen Provinzen beobachten, wo bittere Streiks in Fabriken in sowohl britischem als auch indischem Eigentum berichtet werden. Im März 1940 streikten 160.000 TextilarbeiterInnen für „Teuerungs“zulagen; das heißt für Lohnerhöhungen, um den steigenden Lebenshaltungskosten zu begegnen. Drei Führer wurden verhaftet. Der Aktionsrat des Bombayer Gewerkschaftsdachverbandes rief zu einem Sympathie-Generalstreik auf. In der Mehrheit der Fälle ist es die selbe Geschichte - Streik um Streik, die zu Gewaltausbrüchen und offenen Kämpfen zwischen Polizei und Streikenden und zu Verhaftungen führen. Nach den Berichten begannen die meisten Streiks als Streiks gegen persönliche Beleidigungen, schlechte Behandlung und Schikane von ArbeiterInnen; Streiks für die Entlassung von Vorarbeitern und Managern und Sympathiestreiks für andere ArbeiterInnen. Aber sobald Streiks begonnen hatten wurden regelmäßig Lohnforderungen aufgestellt, was die ständig zugrundeliegende wirtschaftliche Unzufriedenheit enthüllte.

Das hohe Bewusstseinsniveau und die Militanz der indischen Arbeiterklasse konnte man in einem Streik in den Zuckerfabriken in Bihar 1939 sehen. Er begann als Solidaritätsstreik und entwickelte sich zu einem Punkt, wo Forderungen nach vergrößerter Versorgung mit Heizmaterial, Bettzeug und besseren Wohnungen aufgestellt wurden. Aber bedeutsam sind die Worte des offiziellen Regierungsberichts über den Streiks: „Alle Forderungen wurden gewährt außer der Bildung eines Komitees zum Managen des Konzerns und der unmittelbaren Lohnerhöhung.“ Hier sehen wir den Ausdruck des elementaren Strebens der ArbeiterInnen, die Industrie - und durch sie das Schicksal der Nation - in ihre Hand zu nehmen.

Die kämpferische Bewegung unter den ArbeiterInnen muss unausweichlich sowohl antikapitalistische als auch antiimperialistische Form annehmen. Die ArbeiterInnen in den Städten interpretieren den Kampf gegen die verhasste Herrschaft als Zusammenstoß mit der indischen Bourgeoisie. Das elementare Streben der Arbeiterklasse, die Führung zu übernehmen, wird eine neue Schicht von kämpfenden Führer hervorbringen, die im Feuer des Kampfes geschmiedet und gestählt werden. Vor dem Ausbruch des Krieges erkannte die Regierung von Bihar die drohenden Vorzeichen des Anstiegs der Arbeiterbewegung. Ihr Bericht erklärt:

„Das Jahr 1938 war weiterhin durch allgemeine Unruhe gekennzeichnet. Wie letztes Jahr berichtet lag das an durch das Auftreten von politischen Führern unter der Arbeiterklasse geweckten Erwartungen …Es gab 1938 16 Streiks einschließlich einer Aussperrung, im Vergleich zu 11 1937.“

Das elementare Streben der Arbeiterklasse, die Führung zu übernehmen und ihre herausragende Stellung im Kampf zeigte sich in der Bewegung 1929-31, die durch eine Streikbewegung von kolossalen Ausmaßen eingeleitet wurde. Auf der Kongress-Jahrestagung in Kalkutta, die unmittelbar vor der Bewegung angehalten wurde, demonstrierten 50.000 ArbeiterInnen mit der Parole „Eine unabhängige sozialistische Republik Indien!“ Diese Tendenz hin zu einer unabhängigen Arbeiterführung des nationalen Kampfes kam wieder zum Beginn des Ausbruch des Krieges in einem politischen Antikriegsstreik von 80.000 ArbeiterInnen in Bombay zum Ausdruck.

Unter den außerordentlichen Bedingungen des Erwachens der ArbeiterInnen und BäuerInnen in ganz Indien wird sich diese Schicht an der Spitze der ganzen Nation finden. Alles, was sie brauchen, ist eine Politik, die ihnen die Rolle bewusst macht, die sie instinktiv anstreben. Die fortgesetzten Rückschläge und Niederlagen der Briten werden die unterdrückten Massen Indiens mit einem neuen Selbstvertrauen ausstatten, ihren imperialistischen Herren entgegenzutreten. Wie es ein indischer Student nach dem Fall von Singapur ausdrückte: „Großer Gott! Jahrelang haben wir uns eingebildet, diese Leute seien so stark, aber schaut sie euch an! Wir haben vor einem Phantom Angst gehabt!“

Das Versagen der Bourgeoisie, einen Kampf für die Befreiung der Massen zu führen, das die selben Gründe wie in Russland hat, gibt dem jungen Proletariat die Möglichkeit, die Aufgaben erfolgreich zu verwirklichen, die in der Vergangenheit von der nationalen Bourgeoisie vollbracht wurden, und den Weg für eine neue Entwicklung der Gesellschaft zu bereiten. In Indien ist das Proletariat die einzige Klasse, die die Probleme der Massen lösen und die Nation im Kampf gegen den Imperialismus, Feudalismus und Großgrundbesitz konsequent führen kann Die kleine, aber schnell wachsende Klasse, kann die verstreute Bauernschaft führen und, indem sie die Macht in ihre eigenen Hände nimmt, zuerst mit der Durchführung der bürgerlich-demokratischen Revolution beginnen. Von dort wird sie durch die Logik ihrer Stellung unausweichlich zu den sozialistischen Aufgaben vorwärtsgehen. Dies ist im Kern die einzige Lösung für die indische Revolution, die jetzt begonnen hat - dies ist die permanente Revolution.

Das indische Proletariat ist nicht isoliert. Wie das Proletariat Russlands entspringt es direkt aus der Bauernschaft. Die große Mehrheit waren selbst BäuerInnen oder haben Verwandte in den Dörfern. Die ArbeiterInnen haben direkte Verbindungen mit den BäuerInnen und vor allem mit den vielen Millionen ländlichen ProletarierInnen und ländlichen HalbproletarierInnen.

Zusammen mit dem Anstieg der Militanz fand das Erwachen der zig Millionen durch die Kriegskrise statt. Die Massen wollen keinen Sieg Japans; sie haben die schreckliche Ausbeutung und Unterdrückung der chinesischen und koreanischen Massen durch den japanischen Imperialismus gesehen. Ihre kritische Haltung nicht nur gegenüber dem britischen Imperialismus, sondern auch gegenüber den Verrätern des bürgerlichen Nationalkongresses treibt sie unwiderstehlich zum Versuch, sich auf einer unabhängigen Klassenbasis zu organisieren. Die bitteren Kämpfe, die die ArbeiterInnen gegen ihre Arbeitgeber geführt haben, und die Kämpfe der BäuerInnen gegen die Großgrundbesitzer treiben die Notwendigkeit einer unabhängigen Klassenorganisation in ihr Bewusstsein.

Die permanente Revolution auf Indien angewandt

Die Theorie der Permanenten Revolution beruht auf der Unfähigkeit der Bourgeoisie in rückständigen Ländern, die Aufgaben der bürgerlich-demokratischen Revolution zu lösen; die nationale Befreiung aus den Fesseln des Imperialismus, die Beendigung der feudalen Teilung des Landes in getrennte Provinzen und seine Einigung in ein einheitliches Ganzes, die Aufteilung des Landes unter der Bauernschaft und die Einführung einer demokratischen Verfassunggebenden Versammlung. In der Vergangenheit wurden diese Aufgaben wie in Frankreich und Britannien von der jungen und kräftigen Bourgeoisie gelöst. Aber jetzt ist unter den Bedingungen des Weltimperialismus die koloniale Bourgeoisie nicht länger fähig, diese fortschrittlichen Aufgaben durchzuführen. Das macht es entscheidend, dass das Proletariat, so schwach es zahlenmäßig auch ist, die Führung der ganzen Nation übernimmt, wenn der Kampf für Befreiung erfolgreich sein soll. Nur so können die Aufgaben Indiens gelöst werden. Die rebellische Bauernschaft muss in den städtischen ArbeiterInnen einen Verbündeten und einen Führer finden.

Aber um dies zu erreichen, wird es für das Proletariat notwendig sein, die Macht zu übernehmen. Sobald sie das gemacht haben, werden sie nicht nur zur Lösung der bürgerlichen Aufgaben, sondern auch der sozialistischen Aufgaben weitergehen. Dabei werden sie die Unterstützung der internationalen Arbeiterklasse brauchen, das heißt die Ausdehnung der proletarischen Revolution auf andere Teile der Welt.

Bei der Analyse der Tragödie der chinesischen Revolution schrieb Genosse Trotzki:

„Keine einzige Aufgabe der „bürgerlichen“ Revolution kann in diesen verspäteten Ländern unter der Führung der „nationalen“ Bourgeoisie gelöst werden, denn diese erhebt sich sogleich, am ausländischen Gängelband geführt, zu einer dem Volk fremd und feindlich gegenüberstehenden Klasse. Jede Etappe in ihrer Entwicklung wird sie nur noch enger mit dem ausländischen Finanzkapital zusammenbringen, dessen Agentur sie ihrem Wesen nach ist. Das koloniale Kleinbürgertum in Handwerk und Handel wird das erste Opfer des ungleichen Kampfes gegen das ausländische Kapital, sinkt zu wirtschaftlicher Bedeutungslosigkeit hinab, wird deklassiert und pauperisiert und kann nicht an eine selbständige politische Rolle denken. Die Bauernschaft, die zahlreichste und zersplittertste, die rückständigste und unterdrückteste Klasse, ist zu örtlichen Aufständen und zu Partisanenkriegen fähig, benötigt aber als Führung eine progressivere und stärker zentralisierte Klasse, damit dieser Kampf auf eine gesamtnationale Ebene gehoben werden kann. Die Aufgabe einer solchen Führung liegt natürlich beim kolonialen Proletariat, das sich vom ersten Schritt an nicht nur der ausländischen, sondern auch der eigenen, nationalen Bourgeoisie entgegenstellt“ (Leo Trotzki, Vorwort zu Harold R. Isaacs’, The Tragedy of the Chinese Revolution, 1938, deutsch in Leo Trotzki: Schriften 2. Über China, Band 2.2 1928-40, Hamburg 1990, S. 907-919, hier S. 912)

In China hätte die Revolution 1925-27 ziemlich leicht einen Erfolg erreichen können. Wenn die koloniale Bourgeoisie eine fortschrittliche Rolle spielen könnte wäre dies sicher in China, wo die einheimischen Kapitalisten wenigstens formell vom Imperialismus unabhängig waren, mehr als in Indien der Fall. Aber die chinesische Bourgeoisie stellte sich wie in Indien an die Spitze der Massenbewegung, um vom Imperialismus Zugeständnisse zu gewinnen. Aber sobald sich die BäuerInnen in die Richtung der Agrarrevolution zu bewegen begannen und die ArbeiterInnen nach der Übernahme der Kontrolle über die Industrie strebten, verriet die alarmierte Bourgeoisie unter der Führung von Tschiang Kai-schek die chinesische Revolution und schloss einen Kompromiss mit dem Imperialismus. Sie waren gezwungen, vor dem Imperialismus zu kapitulieren, denn sie konnten wegen ihrer Verbindung zu den Großgrundbesitzern und Militaristen kein einziges größeres Problem lösen.

Trotzkis Theorie der Permanenten Revolution wurde von der Komintern zur Rechtfertigung ihrer bedingungslosen Unterstützung für die chinesische Bourgeoisie (Stalins Block der vier Klassen) angegriffen. Diese Unterstützung führte zur Niederlage der chinesischen Revolution und lieferte die chinesischen ArbeiterInnen und BäuerInnen der Konterrevolution auf Gnade und Ungnade aus. Ende 1930 schätzte die Rote Hilfe, dass nicht weniger als 140.000 chinesische ArbeiterInnen und BäuerInnen unter der Führung von Tschiang Kai-schek getötet worden waren oder in den Gefängnissen der Kuomintang gestorben waren.

In Russland war die Bourgeoisie wegen genau der gleichen Verbindungen wie in China und Indien unfähig, einen Kampf gegen den zaristischen Feudalismus, die Kirche und die Großgrundbesitzer zu führen. Das gab dem jungen Proletariat die Möglichkeit, die Aufgaben erfolgreich zu lösen, die in der Vergangenheit von der Bourgeoisie durchgeführt worden waren und den Weg für eine neue und höhere Entwicklung der russischen Gesellschaft zu bereiten. In seinen auf dem Zweiten Kongress [der Komintern 1920] angenommenen Thesen zur Kolonialen Frage schrieb Lenin:

„Es lassen sich zwei Bewegungen feststellen, die mit jedem Tage mehr auseinander gehen. Eine von ihnen ist die bürgerlich-demokratische nationalistische Bewegung, die das Programm der politischen Unabhängigkeit unter Beibehaltung der kapitalistischen Ordnung verfolgt; die andere ist der Kampf der besitzlosen [und unwissenden] Bauern [und Arbeiter] um ihre Befreiung von jeglicher Ausbeutung. Die erste Bewegung versucht, oft mit Erfolg, die zweite zu kontrollieren; die Kommunistische Internationale aber muss gegen eine derartige Kontrolle ankämpfen, und die Entwicklung des Klassenbewusstseins der Arbeitermassen der Kolonien muss demgemäss auf den Sturz des ausländischen Kapitalismus gerichtet werden [wobei die Zusammenarbeit mit bürgerlich-nationalistischen Elementen nützlich ist]. Die wichtigste und notwendigste Aufgabe jedoch ist die Schaffung kommunistischer Organisationen der Bauern und Arbeiter. um diese zur Revolution und zur Errichtung der Sowjetrepublik zu führen. Auf diese Weise werden die Volksmassen in den rückständigen Ländern nicht durch die kapitalistische Entwicklung, sondern [durch die Entwicklung des Klassenbewusstseins], unter der Führung des bewussten Proletariats der fortgeschrittenen Länder dem Kommunismus angeschlossen werden.

In der ersten Zeit wird die Revolution in den Kolonien keine kommunistische Revolution sein; wenn jedoch von Anfang an die kommunistische Vorhut an ihre Spitze tritt, werden die revolutionären Massen auf den richtigen Weg gebracht werden, auf dem sie durch allmähliche Sammlung von revolutionärer Erfahrung das gesteckte Ziel erreichen werden. (…) Auf der ersten Stufe ihrer Entwicklung muss die Revolution in den Kolonien nach dem Programm [unter Einschluss] rein kleinbürgerlicher reformistischer Forderungen, wie Aufteilung des Landes usw., durchgeführt werden. Daraus aber folgt nicht, dass die Führung in den Kolonien sich in den Händen der bürgerlichen Demokraten befinden darf. Im Gegenteil, die proletarischen Parteien müssen eine intensive Propaganda der kommunistischen Ideen [Sowjetidee] betreiben und bei der ersten Möglichkeit Arbeiter- und Bauernräte gründen.“ [Das ist nicht aus Lenins Thesen, sondern aus den ebenfalls vom Kongress angenommenen Ergänzungsthesen von N. Roy, Punkt 7 und Teile von Punkt 9, die deutsche Fassung von 1920 unterscheidet sich von der von Grant und Haston zitierte englische Fassung - der Übersetzer]

Bewaffnet mit dieser Politik wurde das russische Proletariat zum Sieg geführt; allein mit dieser Politik wird das indische Proletariat zum Sieg geführt werden. Aber was für ein himmelweiter Unterschied ist zwischen dem und der gegenwärtigen Politik von Stalin und der Komintern! Heute krönt der Stalinismus seine schändliche Bilanz mit einem noch gemeineren Verrat. Vom Kampf gegen den Imperialismus, für den sie in Worten standen, sind sie jetzt seit dem Angriff auf Sowjetrussland in eine Position von Agenten des britischen Imperialismus vorgerückt-

Zu einer Zeit, wo der Massenkampf anstieg, ordneten sie den Kampf den Forderungen des bürgerlichen Nationalkongresses unter und blieben als loyale Opposition innerhalb der Organisation. Statt um die Führung der Arbeiterklasse durch den Aufbau der Kommunistischen Partei, die unabhängig von den Kapitalisten ist, zu kämpfen, organisierten sie sogenannte ArbeiterInnen- und Bauernparteien, die so mysteriös an der Oberfläche erschienen wie sie wieder verschwanden. Nachdem sie sich so ihre Finger verbrannt hatten, vertraten sie die ultralinke Politik in der Periode des Massenaufschwungs von 1929-32; sie prangerten den Kongress als „faschistisch“ an und schafften es durch diese Methoden, sich von der Massenbewegung zu isolieren und senkten gleichzeitig das Klassenbewusstsein der indischen Massen.

In der gegenwärtigen Periode unterstützen sie die vom Kongress eingenommene Stellung so weit sie es wagen, ohne sich völlig zu diskreditieren. Sie unterscheiden sich vom Kongress vor allem darin, dass se gegenüber den Imperialisten noch knechtischer sind, von denen sie jetzt behaupten, sie würden einen fortschrittlichen antifaschistischen Krieg führen. Wie ihre Gesinnungsfreunde in Malaya, Singapur, Java und Birma fordern sie „Einheit“ mit dem britischen Imperialismus gegen Japan. Aber so eine Politik kann nur die selben Ergebnisse wie in diesen Ländern haben.

Die Forderung nach einer „nationalen Regierung“ in Indien ist die Forderung nach einer Vereinbarung der indischen Kapitalisten und Großgrundbesitzern mit den britischen Imperialisten, die gegen die Massen gerichtet wäre.

Der Stalinismus demoralisiert und verwirrt nur die Vorhut der Arbeiterklasse. Seine Politik der Kollaboration mit dem Unterdrücker kann die Unterstützung der herabgetretenen Massen in den Kolonialländern gegen einen Invasor nicht gewinnen. Dieser Weg führt nur zur fortgesetzten Herrschaft des einen oder anderen Imperialismus und zur unausweichlichen Niederlage der Massen in ihrem Kampf für sowohl nationale als auch soziale Emanzipation. Soweit diese Politik überhaupt eine Wirkung hat, schwächt sie die Achsenmächte nicht, sondern hilft nur beim japanischen Vormarsch, indem sie unter den Massen Desillusionierung und Demoralisierung verbreitet. Sie helfen keineswegs der Sowjetunion, sie helfen ihren Feinden.

Für eine Verfassunggebende Versammlung

Die indischen TrotzkistInnen, die Vorhut der indischen Arbeiterklasse, stützen sich auf die Lehren von Lenin und stellen die Forderung der sofortigen Einberufung einer Verfassunggebenden Versammlung auf. Dies ist die elementare demokratische Forderung - das Recht der Völker, ihre eigenen VertreterInnen durch allgemeines Wahlrecht zu wählen. Der Kampf für eine Verfassunggebende Versammlung beinhaltet den Kampf für elementare Menschenrechte, die dem indischen Volk von Churchill und seiner Regierung vorenthalten werden; das Recht auf Rede- und Organisationsfreiheit; die Freilassung der Tausenden politischen Gefangenen, die in indischen Gefängnissen schmachten; eine Wahl im ganzen Land auf der Grundlage allgemeinen Wahlrechts für Erwachsene ab 18 Jahre ohne Eigentums- und andere Beschränkungen; Land den BäuerInnen; Lohn, der zum Leben reicht, für das Proletariat, einschließlich Achtstundentag; Verbot von Kinderarbeit; Enteignung der Kriegsprofite.

Diese Parole wird sofort Unterstützung von den Arbeiterorganisationen bekommen; von den Gewerkschaften, von den in den Fabriken errichteten Räten, von den Streikkomitees und Gebietskomitees. Sie wird unmittelbare Resonanz von den Bauernräten bekommen, die als Organe des Kampfes gegen die Großgrundbesitzer und Steuereintreiber errichtet wurden, und die immer noch trotz aller Unterdrückung weiter funktionieren. Im Verlauf des Kampfes für die Verfassunggebende Versammlung werden die Massen durch ihre eigene Erfahrung überzeugt werden, dass die Lösung für ihre Probleme in ihren eigenen Händen liegt. Nur durch die von der Bauernschaft unterstützte Diktatur des Proletariats - das heißt durch de Stützung auf Lenins Formel - kann die Befreiung Indiens erreicht werden.

Die völlige Unfähigkeit des Kongress und der indischen Kapitalisten, einen Kampf für Freiheit zu führen, zeigt sich in ihrem Versagen, eine konsequente Agitation für die Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung zu führen. Wir sagen „konsequent“, weil die Frage von Zeit zu Zeit von Teilen des Kongresses aufgeworfen wird. Aber zu einer Zeit, wo der britische Imperialismus schwach wie nie ist und sich als großer „Demokrat“ darstellt, wagen sie es nicht, die Forderung der Verfassunggebenden Versammlung aufzustellen, weil sie die indischen Massen fürchten. Dies allein enthüllt mehr als alles andere die Rolle der indischen Bourgeoisie als Agenten des britischen Imperialismus. Selbst wenn sie die Losung aufstellen könnten, könnten sie in der Frage nicht von Worten zu Taten übergehen.

In Russland waren die Kapitalisten 1917 gezwungen, die Parole in Worten zu „akzeptieren“, sabotierten aber eifrig alle Versuche, die Verfassunggebende Versammlung einzuberufen und widersetzten sich ihnen. In Indien sind die Kapitalisten nicht einmal so weit gegangen. Statt dass der Kongress die gegenwärtige Lage nutzt, um einen Kampf gegen die britische Herrschaft zu führen, macht er einen verzweifelten Versuch, zu einer Vereinbarung mit Whitehall zu kommen. Der Hauptkampf im Kongress zwischen den verschiedenen Teilen ging darum, einander beim Kriechen zu Füßen des britischen Imperialismus zu übertreffen.

An erster Stelle muss der Kampf in Indien gegen alle Imperialismen geführt werden - und vor allem muss der Verrat des Kongress als Werkzeug des Imperialismus schonungslos entlarvt werden. Wenn der Kongress es gewollt hätte, hätten die Schwierigkeiten der Lage des britischen Imperialismus in Verbindung mit dem Wiedererwachen des politischen Lebens der indischen Massen dazu dienen können, den Weg für einen völligen Sieg über die Kräfte der britischen Herrschaft zu bereiten. Die Machtübernahme durch den Kongress und die Mobilisierung der - bewaffneten - ArbeiterInnen und BäuerInnen hätte die Bedrohung durch eine japanische Invasion unmöglich gemacht. Kein Armee der Welt könnte das Volk eines ganzen Subkontinents erobern und niederhalten, das wirklich für seine Freiheit kämpfen würde. Die Bewaffnung der ArbeiterInnen und BäuerInnen im Kampf gegen alle Imperialismen; die Übergabe des Landes an die BäuerInnen; die Zerstörung der Macht der Fürsten; die Übernahme der Industrie durch die ArbeiterInnen - das wäre die Totenglocke für alle Imperialismen und würde die japanischen Militaristen sofort von ihren Thronen stürzen, weil die japanischen Soldaten meistens selbst Bauern sind und auf die Parole „Land an die BäuerInnen“ reagieren würden. Die indische Revolution würde sich auf Japan ausdehnen und ganz Asien erleuchten.

Die Politik der britischen Arbeiterorganisationen

In dieser Lage ist es notwendig, sorgfältig die Politik der Organisationen zu analysieren, die beanspruchen, die Interessen der britischen Arbeiterklasse zu vertreten. Denn wie Lenin einmal bemerkte ist die Nagelprobe für Leute in den Metropolenländern, besonders in Britannien, die beanspruchen SozialistInnen zu sein, ihre Haltung zur Kolonialfrage; der Weg zur Befreiung der ArbeiterInnen in Britannien führt über Indien; der Test besteht nicht nur darin, die Ungerechtigkeiten des Imperialismus in Worten abzulehnen, sondern die ArbeiterInnen in Britannien systematisch aufzuklären und den ArbeiterInnen und BäuerInnen Indiens systematisch beim Kampf gegen die selben Unterdrücker zu helfen.

Die Labour Party

Die Labour- und Gewerkschaftsbürokratie hat klar gezeigt, dass sie Wachhunde der Interessen des britischen Imperialismus sind. Sie sind sogar noch eifriger dabei als die Imperialisten selbst, den Zugriff der Geier auf Indien zu verteidigen. Der Verlust Indiens würde für sie das Ende der Privilegien bedeuten, die die Oberschicht von Labour Party und Gewerkschaften und die besser bezahlte Schicht der ArbeiterInnen genießen. Diese Privilegien sind ihnen nur wegen der Superausbeutung der indischen und der kolonialen Massen als Krümel vom Tisch der Bourgeoisie zugefallen. Der einzige Unterschied zwischen den Labour-Führern und Churchill in dieser Frage ist, dass erstere heuchlerischer und weniger ehrlich sind.

In einer kürzlichen Rede ist Bevin zur Verteidigung von Indiens „Unterprivilegierten“ aufgetreten. Er vergoss Krokodilstränen, er schwor, dass die Arbeiterbewegung die 50 Millionen Unberührbaren nicht der Gnade der Mehrheit des indischen Volkes überlassen würde - das heißt der Gnade der indischen ArbeiterInnen und BäuerInnen! Anscheinend möchte er andeuten, dass die Briten Indien seit 200 Jahren unterjocht haben, um die Interessen der ungeschützten „Minderheiten“ zu vertreten. Während der ganzen Periode ihrer Herrschaft haben es die britischen Imperialisten geschafft, die widerwärtigste Sklaverei - besonders die Kaste der Unberührbaren - beizubehalten, unter dem Vorwand, sie könnten sich nicht in indische Bräuche einmischen!

Bevin und seine Gesinnungsfreunde hatten in den Labour-Regierungen 1924 und 1929-31 die Gelegenheit, die Ehrlichkeit ihrer Sorge für das Wohlergehen von Indiens „Unterprivilegierten“ zu zeigen. Aber sie waren zu sehr damit beschäftigt, die InderInnen ins Gefängnis zu sperren, zu unterdrücken und zu erschießen, die forderten, dass sie Labours Versprechen der Freiheit für Indien in die Tat umzusetzen. Von der zweiten Labour-Regierung wurden nicht weniger als 60.000 InderInnen eingesperrt.

Die unter dem Banner der „Tribune“ versammelten Labour-Linken spielen eine noch gefährlichere Rolle. Sie „diskutieren“ mit Churchill und Bevin und verweisen auf den Nutzen, den Britannien durch Zugeständnisse an Indien haben würde. Es ist der klassische Ausdruck der Rolle des „linken“ Flügels der Labour Party, dass die britische Bourgeoisie ihre Drecksarbeit einem von ihnen machen lassen sollte - Sir Stafford Cripps. Unter den links klingenden Phrasen, die wie schlechter Lack die Politik der „Tribune“ verdecken, kann man die alten Schandflecken der offiziellen Labour Party sehen:

„Worum es jetzt geht, ist eine andere Frage. Es ist die Teilnahme Indiens am Kampf zum Sieg über den gemeinsamen Feind. Wenn die Japse gewinnen, wird Selbstregierung in Indien aufhören, auch nur akademisches Interesse zu haben. Daher wiederholen wir: was jetzt getan werden muss, ist den Betrag an unmittelbarer Selbstregierung zu bestimmen, der das Erreichen des ersten Zieles ermöglichen wird. Wenn die indischen Führer ihre Ansprüche über diese Notwendigkeit hinaus steigern, werden sie ihre eigene Sache verraten. Wenn die britischen Bedingungen hinter dem zurückbleiben, werden sie das Ziel verfehlen.“

„Gebt den indischen Massen gerade so viel, dass sie die Illusion haben, sie hätten etwas, wofür sie gegen die Japaner kämpfen müssen“ - das ist die Politik der Labour-Linken. „Lockert die Ketten des indischen Volkes, damit der Herr seine Dienste in der Stunde der Not erlangen kann.“

Die Kommunistische Partei

Die Kommunistische Partei verdeckt die wirklichen imperialistischen Ziele des Krieges statt zu erklären, warum die Geier des britischen Imperialismus die Ketten nicht abnehmen werden, und statt den betrügerischen Charakter der Behauptung zu entlarven, dass sie einen Krieg gegen den Faschismus führen würden. In der nach dem Scheitern der Cripps-Mission veröffentlichten Partei-Erklärung schreiben sie:

„Die Verhandlungen platzten, weil die britische Regierung keiner Bildung einer indischen Nationalregierung zustimmen wird, die allein das Volk Indiens sammeln und alle seine Ressourcen im Kampf gegen den Faschismus organisieren kann.“

Tatsächlich platzten die Verhandlungen, weil die britische Regierung nicht bereit ist, auch nur der indischen Bourgeoisie - vom indischen Volk ganz zu schweigen - den Schein nationaler Unabhängigkeit zu geben. Die Erklärung fährt fort:

Die britische Regierung hat die Lehren der Niederlagen in Hong Kong, Malaya, Singapur und Birma noch nicht gelernt, wo sie es nicht schafften, die Völker für den Kampf Seite an Seite mit Britannien gegen Japan zu gewinnen.“

Sie haben die Lehren noch nicht gelernt! Als ob die herrschende Klasse irgend eine andere Politik betreiben könnte. Die erste Voraussetzung, um die begeisterte Zustimmung der Massen im Kampf gegen Japan zu gewinnen ist, dass sie etwas haben, wofür sie kämpfen können. Die herrschenden Klassen lieb zu bitten, ihre Gesinnung zu ändern, heißt, die Vampire des Imperialismus zu bitten, das Blut saugen bei den kolonialen Massen aus humanitären Gründen freundlich zu unterlassen.

Man stelle dem Dutts Erklärungen zu Beginn des Krieges gegenüber, als, die Rolle Britanniens korrekt als imperialistisch charakterisiert wurde.

„Nichts könnt gefährlicher sein, als wenn der neue Ton der öffentlichen Verlautbarungen zu irgendwelchen Illusionen führen würde, was die eisernen Realitäten der imperialistischen Politik und Macht betrifft, oder was die Absicht des Imperialismus betrifft, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Macht zu behalten.“

Man kann zu keiner anderen Schlussfolgerung kommen, als dass Palme Dutt und die Führer der Kommunistischen Partei die völlig in der marxistischen Charakterisierung des Imperialismus und seiner Kolonialpolitik und Ziele geschult sind, bewusst die britischen ArbeiterInnen täuschen.

In „World News and Views“ vom 25. April 1942 schreibt Ben Bradley:

„Der Kongressvorschlag, dass eine Nationale Regierung errichtet werde, die das Vertrauen des Volkes besitzt, wurde von der britischen Regierung zurückgewiesen, bekommt aber in Indien große Unterstützung, selbst von solchen britischen offiziellen Zeitungen wie dem „Statesman“ in Kalkutta. Alle stimmen der Vertagung größerer Fragen bis nach dem Krieg zu.“

Alle einschließlich der Kommunistischen Partei. Die Forderung nach einer „Nationalen Regierung in Indien jetzt“ täuscht die indischen Massen nicht und wird die britische Arbeiterklasse nicht täuschen. Was ist diese sogenannte „nationale Regierung“? Soll es eine Koalitionsregierung der Fürsten, des Kongress, der Moslemliga, von Liberalen, der Hindu Mahasabha, Kommunisten und anderer sein? Wir wissen, dass die Parole der „nationalen Regierung“ immer genutzt wurde, um die Massen zu täuschen und glauben zu machen, dass für ihre Interessen gesorgt sei, während sie in Wirklichkeit ein Deckmantel für die fortgesetzte Herrschaft der Unterdrücker ist. Die Kommunistische Partei ist sich wohl bewusst, dass die einzige Methode, durch die die indischen Massen auf den Weg der Freiheit geführt werden, die Einberufung einer Verfassunggebenden Versammlung auf der Grundlage des allgemeinen Wahlrechts ist. Aber Freiheit für Indien - das heißt Freiheit für die ArbeiterInnen und BäuerInnen - würde die Politik der stalinistischen Bürokratie durchkreuzen, Churchill zu beschwichtigen.

Die KP-Führer versuchen, diese falsche Politik dadurch zu rechtfertigen, dass sie sagen, sie sei Teil der Politik der Verteidigung der Sowjetunion. Aber so eine Politik kann dies beileibe nicht erreichen, sondern nur zu einer Katastrophe für die Sowjetunion und auch für die britischen und indischen ArbeiterInnen führen.

Die ILP

Statt zu versuchen, die indischen ArbeiterInnen zu erreichen und ihnen zu helfen, ihr eigene unabhängige Partei zu organisieren, rät ihnen die ILP (Independent Labour Party) wohlwollend, Rettung bei Nehru zu suchen. Die Rolle des bürgerlichen Nationalkongresses wurde von der Vierten Internationale lange im Voraus klar vorhergesehen, besonders die Rolle des Teils, der unter dem Druck der Bestrebungen der Massen eine „sozialistische“ Färbung annimmt. Nehru, der auf den linken Flügel des Kongress stand und behauptete, den Sozialismus zu unterstützen, wurde der eifrigste Befürworter der Kapitulation vor der knauserigen Zugeständnissen, die Britannien anbietet.

Jahrelang stellten Brockway und andere zentristische Führer der ILP Nehru sowohl gegenüber den britischen als auch indischen ArbeiterInnen als den wirklichen Führer des Kampfes nicht nur für nationale, sondern auch für soziale Freiheit in Indien dar. Wir wiesen konsequent darauf hin, dass Nehru an keinem von beidem interessiert war. Die Logik seiner Stellung würde ihn in das offene Lager des Imperialismus Führer. Der „New Leader“ veröffentlichte Artikel und Bilder von Nehru als ihrem „sozialistischen“ Genossen. Brockway wird zweifellos seinen Kopf traurig über diesen „unglücklichen“ Verrat schütteln oder wird sich auf „außerordentliche Umstände“ berufen, um Nehrus Verrat zu rechtfertigen, so wie Cripps schon jetzt gerechtfertigt wird. In einer Wahlrede beklagt ihr Kandidat, dass Cripps - ein ehrlicher Mann - von der Kapitalistenklasse benutzt wurde!

Wie immer lassen sich die Zentristen von der radikalen Bourgeoisie und Mittelschicht am Nasenring herumführen. De Haltung der ILP zu Indien ist die unausweichliche Frucht der ganze zentristischen Stellung in der vergangenen Periode. Solch eine Partei kann keinen wirklichen Kampf für indische Freiheit führen und kann daher auch keinen Kampf für Arbeitermacht in Britannien führen, weil die beiden unlösbar verbunden sind.

Aufgaben der britischen ArbeiterInnen

Indem die Imperialisten den Krieg auf den ganzen Planeten ausgedehnt haben, haben sie der permanenten Revolution eine tiefgreifendere Bedeutung gegeben. Indem sie die ganze koloniale Welt in den Konflikt ziehen, haben sie ihre Existenz selbst gefährdet. Der letzte Krieg und seine Auswirkungen in der Russischen Revolution riefen eine ganze Reihe von Kolonialaufständen und Revolutionen hervor: Türkei, Persien, Indien, Arabien etc. Indem sie diese Gebiete direkt in den Kampf einbeziehen, haben sie den kolonialen Kampf für nationale Freiheit und Unabhängigkeit direkt mit dem Kampf der britischen ArbeiterInnen um die Macht verbunden.

Es war eine Grundannahme revolutionärer Politik, dass das Schicksal der ArbeiterInnen in Britannien unwiderruflich mit dem der Kolonialvölker verbunden war - besonders mit der indischen Revolution. Die Ereignisse des Krieges haben das Schicksal der indischen und britischen ArbeiterInnen miteinander verknotet und solange die Arbeiterklasse dieses Landes nicht die dringende Notwendigkeit versteht, mit ihrer Kapitalistenklasse und deren imperialistischer Politik zu brechen und ihre Bruderhand den unterdrückten kolonialen ArbeiterInnen und BäuerInnen entgegenzustrecken, werden sie schnell in die Stellung ihrer kolonialen Brüder [und Schwestern] absinken.

Wenn die britischen ArbeiterInnen die indischen und kolonialen Massen in eine wirklichen Kampf gegen Unterdrückung als Verbündete gewinnen wollen, müssen sie den Weg einschlagen, nicht die britischen imperialistischen Unterdrücker zu unterstützen, sondern gegen sie zu kämpfen und die Macht in ihre eigenen Hände zu nehmen.

Nur wenn das indische Volk sieht, dass die britischen ArbeiterInnen einen wirklichen Befreiungskrieg und nicht den gegenwärtigen imperialistischen Krieg um Weltherrschaft führen, werden sie als begeisterte Verbündete gewonnen werden.

Die britischen ArbeiterInnen stehen heute vor einer beispiellosen Gelegenheit - und einer Gelegenheit, die nicht mehr unter so günstigen Bedingungen wiederkommen wird, wenn sie verpasst wurde. Ein wirkliches Bündnis zwischen den Arbeitenden Indiens und Britanniens kann heute herbeigeführt werden durch einen völligen Bruch mit ihrem gemeinsamen Ausbeuter, dem britischen Imperialismus und durch die Errichtung einer Arbeiterregierung. Nur so eine Regierung, die auf die Enteignung des britischen Kapitalismus abzielt, die auf einen völligen Bruch mit ihren brutalen und Generationen alten Ausbeutern abzielt, kann die Freundschaft der Massen Indiens für einen gemeinsamen Kampf gegen kapitalistische Reaktion überall gewinnen. Das Programm, auf dessen Grundlage wir an die organisierte Arbeiterbewegung Britanniens appellieren, ein Programm von demokratischen Minimalforderungen für Indien, wird jeder britische Arbeiter unterstützen. Als ersten Schritt zur Vereinigung der Arbeitenden Indiens mit den britischen ArbeiterInnen ist es notwendig, dass diese um die Macht in Britannien kämpfen und das folgende Programm umsetzen: (1) Freiheit für Indien. (2) Eine verfassunggebende Versammlung und volle demokratische Rechte. (3) Bewaffnung des freien indischen Volkes, um für seine Freiheit zu kämpfen. (4) Versorgung Indiens mit allen notwendigen Waffen und Material. (5) Freilassung aller politischen Gefangenen.